#MyStory: Ella und die Endometriose

Die richtige Verhütung bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. In unserer Serie #MyStory nehmen uns wunderbare Frauen aus der Community mit auf ihren Weg zum passenden Verhütungsmittel. In dieser besonderen Ausgabe erzählt die liebe Ella, wie sie jahrelang mit der Pille verhütet und dann festgestellt hat, dass sie an Endometriose erkrankt ist. Seither klärt sie auf Instagram mit tollen Illustrationen über die chronische Krankheit auf.
„Meine Reise mit der hormonellen Verhütung ging wie bei vielen anderen mit 15 Jahren relativ früh los.
Nicht der direkten Verhütung wegen, sondern weil auch ich das Wundermittel Pille gegen unreine Haut verschrieben bekommen habe. Mit meiner Akne damals war ich unglaublich froh eine Lösung gefunden zu haben, diese langfristig los zu werden. Die Verhütung selbst war erst später ein Thema.
Ich nahm lange die Pille vor allem aus Bequemlichkeit und Konfliktscheu. Konfliktscheu deshalb, weil ich in der Vergangenheit Partnerschaften hatte, bei denen es klar war, dass die Freundin die Pille nimmt. War ich Single, machte ich immer mal wieder eine Pillenpause, jedoch nie länger als ein Jahr, weil die „Nebenwirkungen“ – schlechte Haut und stärkere Schmerzen während der Periode – mir immer zu extrem waren.
Also ging die hormonelle Verhütung weiter, trotz dessen das meine Libido war nicht mehr wirklich existent war, ich immer mehr an Gewicht zu nahm und mich mental nicht wohl fühlte. Wirklich langfristig aufzuhören traute ich mich nicht.

Die starken Schmerzen, die ich während der hormonfreien Zeit empfand, waren aus heutiger Sicht betrachtet definitiv nicht normal.
Erst als die Schmerzen durchgängig existent waren und die Pille keine Erlösung mehr brachte, fing ich an zu hinterfragen was das Problem sein könnte.
Ich googelte und fand auch schnell eine Erkrankung, die sich mit meinen Symptomen stark ähnelte: Endometriose. Damals noch ein Fremdwort für mich, ging ich mit meiner „Selbstdiagnose“ zum Gynäkologen und fragte ihn. Er wimmelte schnell ab und sagte mir für Endometriose wäre ich viel zu jung und überhaupt ist diese Erkrankung viel zu selten. Info an dieser Stelle: Ich war nicht zu jung, und selten ist Endometriose auch nicht!
Mit dieser Diagnose und einem weiteren Pillenrezept verließ ich die Praxis. Die Schmerzen unter der Pille wurden von Monat zu Monat immer stärker. Sechs Monate später, besuchte ich für ein neues Pillen Rezept wieder meinen Arzt, der in der Zwischenzeit in Rente gegangen war und durch einen Neuen ersetzt wurde. Zu meinem Glück, wie sich später herausstellen würde. Da dieser mich nicht kannte, untersuchte er mich bevor er mir einfach so ein Rezept ausstellte. Er sprach mich auf Endometriose an, ob ich das denn schon mal gehört hätte… witzig dachte ich, was ein Zufall. Mit einem Pillenrezept und einer Überweisung in ein Endometriose Zentrum später verließ ich die Praxis.

Bis zu meinem Termin in diesem Zentrum wurden die Schmerzen immer unerträglicher, vor allem linksseitig.
Nach meiner Sprechstunde im Endometriose Zentrum war klar: Ich muss schnell operiert werden. Wie sich herausstellte wuchs zu allem Übel auch noch eine Schokoladenzyste an meinem linken Eierstock heran. Nicht cool. Eine Schokoladenzyste ist keine normale Zyste, sondern füllt sich mit Blut, wächst immer weiter und zerstört, wenn es blöd läuft, den Eierstock.
Einige Tage später ging es los. Ich wurde ganze drei Stunden operiert, da mir nicht nur die Zyste entfernt wurde, sondern auch Endometrioseherde an Darm, Rektum, Bauchfell und Douglasraum. Meine gesamte linke Seite war komplett entzündet und vernarbt.
Ich wechselte nach ärztlichem Rat von der Pille zu einem reinen Dienogest Hormonpräparat, um das Wachstum neuer Endometrioseherde zu verhindern. Was ich an Nebenwirkungen von der Pille schon kannte, verdoppelte sich gefühlt unter der Einnahme des Dienogest.
Ich nahm an Gewicht zu, meine Haut verschlechterte sich, meine Psyche noch mehr.
Nur meine Schmerzen waren nicht mehr so extrem. Mir ging es mental immer schlechter, weshalb ich nach sechs Monaten vom Dienogest wieder auf eine Pille mit leichter Östrogenzugabe wechselte. Mein Zustand verbesserte sich nicht wirklich. Wahrscheinlich war ich da auch definitiv zu ungeduldig und ich hätte meinem Körper die Zeit geben müssen, sich mit den hormonellen Veränderungen auseinanderzusetzen. Doch ich fühlte mich unglaublich unwohl in meinem Körper. Und dieses Gefühl nahm von Tag zu Tag zu. Ich war durchgängig erschöpft und hatte ständig Heißhunger.
Also fasste ich einen Entschluss. Auch wenn es bedeutete, dass die Schmerzen wieder stärker werden würden, entschied ich mich dazu alles abzusetzen. Und da bin ich jetzt. Fünf Monate nach dem Absetzen, sehe ich aus wie eine Pubertierende, meine Haut flippt förmlich aus, meine Gemütszustände wechseln stündlich. Und ich merke wie sehr meine Hormone durcheinander sind.
Doch ich fühle mich grundsätzlich wohler in meiner Haut.
Ich bin mehr Ich, und stehe nicht mehr so oft neben mir. Meine Schmerzen halten sich bis jetzt auch in Grenzen. Verhütet wird jetzt klassisch und unproblematisch mit dem Kondom. Für mich eine wichtige und längst fällige Entscheidung.“
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