#MyStory Lena und die hormonfreie Verhütung mit NFP

Die richtige Verhütung bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. In unserer Serie #MyStory nehmen uns wunderbare Frauen aus unserer Instagram-Community mit auf ihren Weg zum passenden Verhütungsmittel. In dieser Ausgabe erzählt die liebe Lena, wie sie erst mit der Pille verhütet hat und nach einer vorschnelle PCOS-Diagnose die hormonfreie Verhütung mit NFP für sich entdeckt hat.

Wie viele Mädels unseree Generation habe auch ich mit ca. 16 Jahren die Pille verschrieben bekommen.

Der Grund: unreine Haut. Es war keine Akne, sondern lediglich die typischen Pickel die ich auch heute noch bekomme, wenn ich nicht auf meine Ernährung achte. Damals hatte ich keinen Freund. Ich brauchte die Pille daher nicht zur Verhütung. Ohne großartig darüber nachzudenken habe ich also mit der Einnahme der Pille begonnen und habe dies auch mehrere Jahre nicht hinterfragt. Schließlich haben alle meine Freundinnen auch die Pille genommen und mir wurde eine reine Haut versprochen.

Als ich 22 Jahre alt war, habe ich mehrere Youtube-Videos von diversen Influencerinnen gesehen, die ihre Pille abgesetzt haben und davon berichteten, wie viel besser es ihnen ohne sie geht. Das hat mich zum Nachdenken angeregt. Auch zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinen festen Freund und brauchte daher kein Verhütungsmittel. Außerdem hatte ich auch schon länger Schwierigkeiten mit meiner Lebensfreude und Positivität.

Als ich herausgefunden habe, dass die Pille dafür verantwortlich sein könnte, habe ich nicht mehr lange gefackelt und setzte die Pille im März 2017 ab, ohne vorher mit meiner Gynäkologin darüber zu sprechen. Es war ja schließlich mein Körper, da wollte ich auch keine andere Meinung hören.

Ich hatte nach dem Absetzen zunächst ca. 2-3mal im regelmäßigen Abstand meine Periode. Danach blieb sie jedoch aus.

Ich wartete 3 Monate lang, doch sie kam einfach nicht zurück. Da ich mir Sorgen machte ging ich zu meiner Gynäkologin und ließ mich untersuchen. Sie zeigte mir auf dem Ultraschall mehrere kleine „Zysten“ (in Wirklichkeit waren es normale Eifollikel), die sich in meinen Eierstöcken angesammelt haben. Sie veranlasste eine Blutentnahme und rief mich einige Tage später mit folgender Diagnose an: „Frau Wollgramm, sie haben erhöhte Testosteronwerte. Zusammen mit dem Ultraschall von letzter Woche sehe ich bei Ihnen das PCO-Syndrom. Sie müssen die Pille jetzt wieder einnehmen, wenn sie später einmal Kinder haben möchten. Wenn sie das jetzt verschleppen kann es sein, dass sie unfruchtbar werden.“

Uff. Was für eine schockierende Diagnose!

Total verzweifelt holte ich mir also ein neues Rezept für meine Pille ab und begann umgehend wieder mit der Einnahme – schließlich möchte ich später mal eine eigene Familie gründen können, wenn sich der richtige Partner dafür findet. Die Vorstellung unfruchtbar zu werden war für mich daher sehr schrecklich und machte mir tatsächlich Angst. Trotzdem nahm ich die Pille in den ersten Tagen nur sehr widerwillig, da ich doch so gerne auf diese künstlichen Hormone verzichten wollte. Ich hinterfragte die Beratung meiner damaligen Gynäkologin nicht. Im Gegenteil, ich vertraute darauf, dass sie mir die beste Therapiemöglichkeit aufzeigte.

Heute weiß ich, dass die Pille nicht die beste Lösung ist.

Etwa 2 Jahre später unterhielt ich mich mit einer Freundin, die mir stolz davon erzählte, dass sie beschlossen hat mit der Pille aufzuhören und endlich ohne die künstlichen Hormone zu leben. Ich berichtete ihr von meiner damaligen Diagnose des PCO-Syndroms und dass ich die Pille leider weiter nehmen muss, wenn ich nicht unfruchtbar werden will.

Meine Freundin machte mich daraufhin auf einen Artikel aufmerksam, den sie im Internet gelesen hat. Dieser Artikel handelte von voreilig getroffenen Diagnosen zum PCO-Syndrom nach dem Absetzen der Pille. Ich begann anschließend mehr darüber zu lesen und zu recherchieren.

Für mich klang es sehr logisch, dass der weibliche Körper nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel erstmal Zeit braucht, um die eigene Hormonproduktion wieder in Gang zu bringen. Ich fragte mich, ob ich meine Periode von alleine zurückbekommen hätte, wenn ich einfach noch länger gewartet hätte. Vielleicht habe ich ja gar nicht wirklich das PCO-Syndrom.

Um das herauszufinden gab es nur einen Weg: Die Pille wieder Abzusetzen!

Da ich zu dem Zeitpunkt bereits mit meinem jetzigen Freund zusammen war, suchte ich zunächst nach einer anderen Verhütungsmethode, die komplett ohne künstliche Hormone auskam. So bin ich auf die symptothermale Methode – meist bekannt als NFP – gestoßen. Ich belegte einen Online-Kurs, um die Methode von Grund auf zu lernen.

Wie funktioniert NFP?

Bei der symptothermalen Methode misst du jeden Tag nach dem Aufwachen – noch im Liegen – 3 Minuten lang mit einem Basalthermometer deine Körperkerntemperatur oral, vaginal oder anal. Zusätzlich beobachtest du täglich deinen Zervixschleim oder den Muttermund. Die meisten Frauen beobachten den Zervixschleim, da dieser beim Toilettengang ohnehin auffällt. Die Temperatur, der Zervixschleim und der Muttermund verändern sich im Laufe eines Zyklus aufgrund der verschiedenen Hormone, die im weiblichen Zyklus eine Rolle spielen.

Die erste Zyklushälfte beginnt mit dem 1. Tag der Menstruation und wird von dem Hormon Östrogen dominiert. Ist es zu einem Eisprung gekommen, beginnt die zweite Zyklushälfte und das Hormon Progesteron dominiert. Diese Veränderungen lassen sich anhand der Körpermerkmale genau erkennen.

Die täglich gemessenen Temperaturwerte und die Beobachtungen von Zervixschleim oder Muttermund werden in ein Zyklusblatt eingetragen und mithilfe fester Regeln ausgewertet. So lassen sich die unfruchtbaren Tage nach dem Eisprung sicher bestimmen.

Die symptothermale Methode der NFP ist eine sehr gut erforschte Methode mit hoher Sicherheit.

Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich wirklich intensiv gelernt, wie der weibliche Zyklus funktioniert..

..und wie ich selbst jeden Tag herausfinden kann, ob ich gerade fruchtbar bin oder nicht. Ich war total begeistert davon, wie einfach und sicher diese natürliche Methode ist und bin es auch immer noch. Als ich mich sicher genug fühlte, setzte ich die Pille ab und begann mit der symptothermalen Methode zu verhüten. Zum Glück hat mein Freund mich bei meiner Entscheidung die Pille abzusetzen komplett unterstützt und hat auf die neue, natürliche Verhütungsmethode vertraut.

Mittlerweile wende ich schon seit 19 Monaten erfolgreich NFP an.

Das PCO-Syndrom ist nach 11 normalen Zyklen wieder aufgetaucht, doch ich kenne nun Wege, es auf natürliche Weise in den Griff zu bekommen. Durch NFP habe ich meinen Körper neu kennengelernt und ein ganz anderes Bewusstsein für ihn entwickelt. Außerdem habe ich meine Leidenschaft für die Weiblichkeit und die symptothermale Methode entdeckt und gebe mittlerweile regelmäßig Webinare, in welchen ich über NFP informiere und erkläre, wie man die Methode anwendet. Auch auf meinem Instagram-Profil informiere ich darüber, schaut gerne vorbei.

Durch unsere Zyklen erfahren wir viel über unseren allgemeinen Gesundheitszustand.

Sie sind wie ein kostenloser Gesundheitscheck. Ich kann nur jeder Frau empfehlen sich mit dem weiblichen Zyklus auseinander zu setzen und diesen verstehen zu lernen. Unsere Körper sind wahre Wunder.

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