Hormonelle Verhütung und Depression

Uns erreichen oft Nachrichten von Frauen, die durch hormonelle Verhütungsmittel psychische Probleme entwickelt haben. Dazu gehören depressive Stimmungen und Depressionen, aber auch Panikattacken und Angststörungen.

Doch ist der Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und Depression wissenschaftlich belegt? Wir haben uns den aktuellen Stand der Forschung angeschaut.

Was sagt die Wissenschaft zum Thema hormonelle Verhütung und Depression?

Während Daten zu diesem Thema in Deutschland schwierig zu erheben sind, bringt eine groß angelegte Studie aus Dänemark Licht ins Dunkel.

Dänemark? Ganz genau, denn Dänemark hat vor Jahrzehnten eine Datenbank für Diagnose- und Verschreibungsdaten eingeführt. Dadurch konnten Wissenschaftler*innen den Zusammenhang zwischen hormoneller Verhütung und Depression an mehr als einer Million dänischer Frauen über 14 Jahren untersuchen.

Macht hormonelle Verhütung depressiv?

Die Studie zeigt: Das Risiko für Depressionen bei hormoneller Empfängnisverhütung ist real. Alle hormonellen Verhütungsmittel erhöhen das Risiko, an einer Depression zu erkranken.

Welche Verhütungsmittel sind besonders gefährlich?

Einige hormonelle Verhütungsmittel erhöhen das Risiko für eine Depression stärker als andere.

Ob ein Verhütungsmittel mehr oder weniger wahrscheinlich depressiv macht, hängt von seinem hormonellen Wirkstoff ab.

Besonders hoch ist das Risiko bei Verhütungsmitteln mit Gestagen, also Mini-Pille, Hormonpflaster, Hormonring und Hormonspirale.

Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, dass die Hormonspirale nicht nur lokal, sondern auf den gesamten Körper wirkt.

Welche Rolle spielt das Alter?

Besonders hoch ist das Risiko für eine Depression bei hormoneller Verhütung für junge Frauen zwischen 15 und 19 Jahren. Das gilt besonders, wenn sie mit Verhütungsmitteln verhüten, die nicht oral eingenommen werden, also zum Beispiel Hormonpflaster, Hormonring und Hormonspirale.

Weitere Infos zur Studie

Die Studie untersuchte Frauen im Alter von 15 bis 34 Jahren zwischen 2000 und 2013. Analysiert wurde die Depression im Anschluss an den Gebrauch von hormonellen Verhütungsmitteln auf zwei Wegen: Durch die Auswertung von diagnostizierten Depressionen und durch die Auswertung von Antidepressiva-Rezepten. Beide Auswertungen wurden getrennt durchgeführt und ergaben gleichwertige Ergebnisse.

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Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können nicht die professionelle Beratung einer Ärztin und/oder Apothekerin ersetzen.

Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbstständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.