Welche Pille ist am verträglichsten?

Die klassische Anti-Baby-Pille, auch Kombi-Pille genannt, besteht immer aus zwei Wirkstoffen: einem Östrogen und einem Gestagen. Verschiedene Präparate verschiedener Hersteller sind allerdings unterschiedlich zusammengesetzt. Während die Östrogen-Komponente meist gleich ist, stehen als Kombinationspartner zahlreiche verschiedene Gestagene zur Verfügung. Wir verraten dir, welche Pille am verträglichsten ist.

Welche verschiedenen Pillen gibt es?

Pillen der ersten Generation

Die Pille der ersten Generation ist die ursprüngliche Rezeptur der Pille. Sie hat eine sehr hohe Hormondosis und wird daher heute nicht mehr verschrieben.

Pillen der zweiten Generation

Diese Pillen kombinieren ein Östrogen (meist Ethinylestradiol) und ein Gestagen (meist Levonorgestrel, selten Norethisteron) in unterschiedlichen Konzentrationen miteinander. Sie haben sich seit vielen Jahren als zuverlässiges Verhütungsmittel mit einer hohen Verträglichkeit bewährt.

Zu den Pillen der zweiten Generation gehören zum Beispiel Asumate® 20, Evaluna®, Swingo® und Leios®.

Pillen der dritten Generation

Die Pillen der dritten Generation enthalten neu entwickelte Gestagene. Die meisten enthalten entweder Gestoden oder Desogestrel. Sie sind in ihrer Wirksamkeit und ihrer Zuverlässigkeit mit den Mitteln der zweiten Generation vergleichbar. Allerdings erhöhen sie das Risiko für Thromboembolien gegenüber diesen um das 1,5 – bis 2-fache.

Pillen der dritten Generation sind zum Beispiel Belinda AL, Desmin® 20 und Marvelon®.

Pillen der vierten Generation

Diese Pillen enthalten ebenfalls neu entwickelte Gestagene, meist Drospirenon. Auch sie erhöhen das Risiko für Thromboembolien deutlich. Verglichen mit Pillen der zweiten Generation mit Levonorgestrel ist das Risiko um mehr als das 3-fache höher.

Zu den Pillen der vierten Generation gehören zum Beispiel Aida®, Daylette®, Eliza Hexal®, Sidretella®, Yasmin® und Yasminelle®

Welche Pille ist am verträglichsten?

Wenn du mit der Pille verhüten möchtest, sind Pillen der zweiten Generation die Mittel der Wahl. Bei allen anderen Pillen sind die Risiken deutlich höher oder schwer einschätzbar.

Studien zeigen, dass die Einnahme von Pillen der dritten und vierten Generation, also Pillen mit den Gestagenen Desogestrel, Gestoden, Drosperinon und Cyproteron im Vergleich zu Pillen der zweiten Generation mit Levonorgestrel ein nahezu doppelt so hohes Risiko für Thrombosen mit sich bringen.

Die französische Arzneimittelzulassungsbehörde entzog im Jahr 2013 den Pillen der dritten und vierten Generation sogar die Erstattungsfähigkeit durch das öffentliche Gesundheitswesen. In anderen Ländern verweigerten die Behörden die Zulassung von vorneherein.

Zu welcher Generation gehört meine Pille?

Du weißt nicht genau, welchen Wirkstoff deine Pille hat und zu welcher Generation sie gehört? Eine hilfreiche Liste der gängigen Pillen und ihrer Wirkstoffe findest du in diesem Report der Techniker Krankenkasse auf Seite 22.

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Die in diesem Artikel kommunizierten Informationen können nicht die professionelle Beratung einer Ärztin und/oder Apothekerin ersetzen.

Der Inhalt kann und darf nicht verwendet werden, um selbstständig Diagnosen zu stellen oder mit einer Therapie zu beginnen.